12. Mai 2025

Hilfe, so viele Anmerkungen!

Wie du es schaffst, alle Anmerungen erfolgreich einzuarbeiten

Endlich ist dein Manuskript zurück aus dem Lektorat und wieder in deinen Händen. Du bist sicher schon ganz aufgeregt, was dich beim Öffnen der Datei erwarte wird. Eigentlich fandest du dein Manuskript ja ganz gut und erwartest daher keine allzu schlimme Kritik. Doch was ist das? Alles rot? Aberhunderte von Kommentaren, Tausende Überarbeitungen? Was zur Hölle ist denn da passiert? Bevor du jetzt an dir zweifelst, auf deine Lektorin schimpfst und alles in den Ppapierkorb verschieben willst, lies erst einma diesen Artikel.

Bühnensituation: Eine Frau schmiegt sich an einen Mann, er hält sie im Arm. Die Szene wirkt gestellt.

© [Dan Araujo]  Unspleash

1. Durchatmen - du bist nicht allein

Dass das jetzt alles etwas überfordert wirkt ist normal. Glaub mir, es geht nicht nur dir so. 

2. Nimm dir Zeit und lies die E-Mail des Lektorats

Schau auf gar keinen Fall in das Dokument, wenn du keine Zeit hast. Dabei entgeht dir sonst die Hälfte. Ich schicke dir immer eine E-Mail mit dem Lektorat und erkläre dir, wie du am besten vorgehst, auf was du achten musst und wie es weitergeht.

Bei einem Inhaltslektorat erhältst du von mir nicht nur dein Manuskript zurück, sondern auch einen Lektoratsbrief und eine Tabelle. Im Lektoratsbrief spreche ich über die Handlung, den Spannungsbogen, die Figuren, aber auch über Auffälligkeiten und vieles mehr. Ich gebe Handlungsempfehlungen und benenne auch stilistische Eigenheiten, die mir in deinem Text aufgefallen sind und worauf du beim Überarbeiten bereits achten kannst.

Hast du das alles erst einmal verarbeitet, dann kannst du nun die Tabelle öffnen. Sie enthält Anmerkungen zu jedem Kapitel. Du kannst daran sehr klar erkennen, welche Szene verschoben, gekürzt, weggelassen werden kann oder woran es ihr sonst noch mangelt.

Parallel dazu kannst du dein Manuskript öffnen und Kapitel für Kapitel abarbeiten. Du wirst sehen, dass auch im Dokument Anmerkungen zu finden sind, die aber meist auf einzelne Absätze oder Sätze bezogen sind und Empfehlungen für kleinere Verschiebungen, Kürzungen etc. enthalten.

So arbeitest du nun bis zum Ende. Lies jedes Kapitel noch einmal, bevor das Manuskript in die zweite Runde geht. Wenn du an bestimmten Stellen Fragen/Anmerkungen/Kritik/Redebedarf hast, kannst du Kommentare hinterlassen. Nimm alle Änderungen an und lösch alle Kommentare, die du abgearbeitet hast und auf die du nicht reagieren magst/musst. Änderungen, die du nicht annimmst, kannst du ablehnen. 

3. Gibt es weitere Dokumente 

  1. Deine Figur braucht ein ZIEL.
  2. Deine Figur braucht einen Grund für ihr Handeln.
  3. Deine Figuren brauchen Ecken und Kanten.
  4. Deine Figuren müssen sich weiterentwickeln.
  5. Deine Figuren brauchen Widersprüche.
  6. Deine Figuren brauchen Emotionen.

4. Erst die Inhalte bearbeiten

Wenn meine Autor:innen nicht schon selbst eine Charakterbeschreibung der wichtigsten Personen an mich senden, dann gebe ich gern einen Stichpunktzettel zum Ausfüllen mit. Die wichtigsten Merkmale (äußerlich und innerlich) habe ich so immer schnell parat und kann sie bei meiner Arbeit als Gedächtnisstütze nutzen. Indem ich  z. B. Ängste, Bedürfnisse und Schwächen kenne, weiß ich, ob Aktionen und Reaktionen der Charaktere zueinanderpassen.

Während meiner Arbeit am Manuskript prüfe ich deine Figuren. Handeln sie ihrem Wesen entsprechend logisch und nachvollziehbar? Was steckt hinter den Nebenfiguren? Haben sie eigene Probleme und Ziele? Entwickeln sich die Figuren im Laufe der Geschichte weiter? Im Lektorat gehe ich all diesen Fragen auf den Grund. Ich schreibe dir meine Meinung in einem ausführlichen Feedback und wir können überlegen gemeinsam, wie deine Figuren authentischer werden. 

Checkliste zur Einarbeitung deines Lektorats

  • Erstelle einen Charakterbogen/Steckbrief.
  • Schreibe ihre Biografie.
  • Visualisiere deine Figuren.
  • Erstelle Moodboards, die deine Figuren charakterisieren.
  • Wirf deine Figur in eine Szene und schau, zu wie sie handelt.
  • Nutze Enneagramme und andere Persönlichkeitsmodelle, um deine Charaktere mit typischen Reaktionen und Entwicklungspotenzialen zu versehen.
  • Für Liebhaber:innen von Esoterik und Astrologie: Lege deinen Figuren die Tarotkarten und lies Horoskope.
Waite-Tarotkarten liegen auf einem Tisch. Eine esoterisch wirkende Hand links im Bild hält die Sonne in die Kamera.

Häufige Fragen zur Einarbeitung des Lektorats (FAQ)

Mit welchem Programm sollte ich arbeiten?

Wie lange dauert es, bis ich das Lektorat eingearbeitet habe?

Wie kann ich Änderungen in MS Word an- oder ablehnen?

 

Bleib im Kopf deiner Leser:innen – 
lass uns deine Figuren unter die Lupe nehmen

Stell dir vor, deine Leser:innen fühlen mit deinen Figuren mit. Sie erhalten Einblick in andere Denkweisen und Positionen. Sie erlernen neue Sichtweisen ganz nebenbei. Du zeigst, wie vielfältig menschliches Denken sein kann und machst die Welt somit etwas verständnisvoller und bunter. Nicht nur das. Deine Charaktere lösen auch Emotionen aus, bringen deine Leser:innen zum Nachdenken. Dein Buch bleibt im Gedächtnis. Du bleibst im Gedächtnis. Das wäre doch richtig toll, oder?

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